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Leseecke

Hier stellen wir Bücher vor, die unsere Mitglieder und Freunde gelesen und uns empfohlen haben.

(Die Rezensionen sind von Amazon)

  1. Dilip: "Wir sterben doch nicht der Reihe nach" von Anna Patell
    Es ist eine alltägliche und eigentlich freudige Situation: Ein Kind fährt mit der Schule in die Berge. Doch was alltäglich beginnt, endet mit einem Alptraum: Dilip, 13 Jahre alt, verunglückt tödlich. nach dem Tod eines Kindes gibt es eine neue Zeitrechung - ein "vor dem Tod" und ein "nach dem Tod". Davon handelt dieses Buch: dem Vorher, dem abrupten Ende einer glücklichen Zeit, dem Unfall und den Folgen für die ganze Familie. Wie verändert der Tod eines Kindes das eigene Leben, das der Ehepartner und der zurückbleibenden Geschwister? Wie geht die Gesellschaft damit um: Freunde, Bekannte, Lehrer?
  2. Harriet S. Schiff „Verwaiste Eltern“ Harriet Schiff, Harriet Schiff, eine betroffene Mutter, versucht dem unbegreiflichen Schmerz verwaister Eltern Worte zu geben. Entstanden ist ein einfühlsames Buch, in dem sie typische Erfahrungen mit Tod, Trauer und der Zeit um die Beerdigung schildert. Vorsichtig entwickelt sie Perspektiven für die unvorstellbare Zeit danach. Sie bezieht Erfahrungen vieler anderer betroffener Eltern mit ein. Eine Besonderheit des Buchs, die mir gut gefallen hat: Zu den verschiedenen Themen greift Harriet auf den Schatz der Geschichten und Gleichnisse verschiedener Kulturkreise zurück.
    Die Lektüre kann für verwaiste Eltern eine erste Anregung zum Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen sein. Im Anhang wird die Idee der Selbsthilfegruppe vorgestellt, deutsche Kontaktadressen sind aufgeführt.
    Das Buch ist aus dem Amerikanischen übersetzt und ähnelt in seinem Aufbau und Stil teilweise amerikanischen Ratgeberbüchern, damit meine ich z.B. das Aneinanderreihen einer bunten Kette von Erfahrungen. Aufgrund des existenziellen Themas dürfte es Betroffenen trotz kultureller Unterschiedlichkeiten keine Übertragungsschwierigkeiten bereiten. Menschen, die verwaiste Eltern begleiten möchten, könnten allerdings Struktur und Handlungsanregungen vermissen.
  3. Meine Trauer wird dich finden: Ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit, Robert Kachler, ich habe noch nie eine online-Renzension hier abgegeben, möchte es für dieses Buch aber unbedingt tun, weil es mir sehr geholfen hat und ich möchte diese Erfahrung weitergeben. Ich habe viel Trauerliteratur gelesen um selbst meinen Trauerprozess zu verstehen und durch eine schwere Zeit zu kommen. Unter dieser Literatur waren wertvolle Bücher, die mir in meinem ersten Schmerz geholfen waren. Ich kam aber irgendwann immer an den Punkt, an dem ich mit den jeweiligen Verfassern und Verfasserinnen sowie Meinungen aus meiner Umgebung nicht konform gehen konnte, nämlich "Abschied zu nehmen". Mir kam es vor, als würde man so tun, als habe es die verstorbene Person nie gegeben und damit einen sehr großen Teil der eigenen Persönlichkeit verleugnen. Dies ist das Buch, das mir an dieser Stelle weitergeholfen hat, nämlich zu realisieren, dass man Wege beschreiten kann, durch die die geliebte Person "da ist" und eine innere Verbundenheit aufgebaut wird. Bezeichnend ist für mich die Aussage des Autors, wenn er gefragt werde, wieviele Kinder er habe, er immer antworten würde "Ich habe eine Tochter und einen Sohn, der vor zwei Jahren starb". Absolut empfehlenswert!